Lavendeöl
Lavendelöl wird aus der einem Halbstrauch, dem wohl duftenden Lavendel gewonnen. Es gibt drei echte Lavendelsorten:
- Der Lavendel (Lavandula angustifolia) gehört zur Familie der Lippenblütengewächse
- Den Speiklavendel (Lavandula latifolia)
- Den Schopflavendel (Lavandula stoechas)
Die Heimat des Lavendels ist das westliche Mittelmeergebiet, wo er an trockenen, warmen Hängen bis Dalmatien und Griechenland weit verbreitet ist und vereinzelt bis zur Waldgrenze in den Seealpen bis zu 1700 m vorkommt. In unseren Breiten findet man ihn vorrangig in Bauerngärten.




Der Lavendel ist ein Halbstrauch von etwa 15 bis 60 cm Höhe, besitzt aufrechte, stark verzweigte Äste, die kleine Kurztriebe haben. Im Mai treiben aufrecht gerichtete Triebe mit gegenständigen, 2 bis 5 cm langen Blättern. Die bis zu 60 cm langen Blütentriebe setzen im Juli August Blütenstände mit 4 bis 5 Scheinquirlen mit 6 bis 10 Blüten an. Die violette Blütenkrone wird ca. 1 cm lang, ist innen drüsigflaumig und außen weißfilzig. Die gesamte Pflanze verströmt einen unverwechselbaren Duft. Es riecht eigentümlich und hat einen stark würzigen, etwas bitteren Geschmack.
Anwendung von Lavendelöl
Lavendelöl kann vielfach angewendet werden, u.a. als Hautreizmittel in Form von Einreibungen oder als Badezusatz, häufig auch als Geruchskorrigens. So kann man auch mit Lavendelöl kleine Beschwerden selbst kurieren und Gesundheitsproblemen vorbeugen oder einfach nur das Gefühl von Wohlbehagen und Harmonie genießen, welches es durchaus vermittelt. Das hochkonzentrierte Lavendelöl wird gern für Massagen benutzt, man kann dessen Duft inhalieren oder es für Kompressen sowie Umschläge und auch Salben verwenden.
Ängste | Jetlag |
Sorgen | Kleidermotten |
Akne | Lebensmittelmotten |
Hautunreinheiten | Lungenentzündung |
Akute und chronische Bronchitis | Magenkrämpfe |
Asthma | Migräne |
Blähungen | Mittelohrentzündung |
Einschlafprobleme | Narbenbehandlung |
Einschlafen | Nasennebenhöhlenentzündung |
Fußpilz | Wunden |
Nagelpilz | Verstimmungen |
Hautpflege | Sonnenbrand |
Hämorrhoiden | Verbrennungen |
Insektenstich | Völlegefühl |
Mentale & Emotionale Wirkung
Das ätherische Öl des Lavendels hat eine besonders günstige Wirkung, gepaart mit einer spontanen Besserung bei nervösen Beschwerden, wie zum Beispiel Depressionen und Stress und damit verbundenen Symptomen wie Schlaflosigkeit und Niedergeschlagenheit. Jedoch sollte man bei starken Kopfschmerzen vorsichtig mit dem Einsatz des Lavendelöls sein, da diese aufgrund des Cumaringehaltes im Lavendelöl verstärkt werden könnten.
Wirkung auf körperlicher Ebene
Auch bei Schmerzen, Arthritis und Muskelkrämpfen oder bei Hautproblemen wie Ekzemen und Akne kann das Lavendelöl helfen. Insbesondere Verspannungen im Bereich der Hals- oder Lendenwirbelsäule kann man vorsichtig mit Lavendelöl massieren. Eine wohltuende und beruhigende Wirkung kann man damit nicht verfehlen.
Hierfür eignen sich außerdem Umschläge, Kompressen und Salben mit dem ätherischen Öl des Lavendels. In diesen Fällen ist aber eine Anwendung über einen längeren Zeitraum nötig.
Das Lavendelöl wirkt außerdem wie fast alle ätherischen Öle antiseptisch.
Sauna & Badewanne
Es eignet sich daher besonders gut als Saunaaufguss und Badezusatz. Ein Ganzkörperbad mit Lavendelöl beruhigt und entspannt nach körperlicher und geistiger Anstrengung und fördert nebenbei noch die Hautdurchblutung.
Lavendelöl gegen Stechmücken
Ebenso kann man Lavendelöl in Zusammenspiel mit anderen ätherischen Ölen als Maßnahme gegen lästige Stechmücken einsetzen. Hierzu reibt man die Haut damit ein oder stellt eine Schale mit mehreren Tropfen verschiedener Öle auf, um diese lästigen Zeitgenossen zu vertreiben. Ebenso lassen sich nach wie vor Kleidermotten unter Mithilfe des Lavendelöls erfolgreich vertreiben. Hierzu kann man ein mit Lavendelöl beträufeltes Läppchen in seinen Kleiderschrank legen, der für einige Tage einen intensiven Duft verströmt und keine Motten in die Kleider lässt.
Auch unangenehme Gerüche in Schuhen kann man mit einem winzigen Tropfen des Lavendelöls erfolgreich bekämpfen.
Inhaltsstoffe
Die getrockneten Lavendelblüten, die zwischen Juli und August geerntet werden, enthalten etwa
- 12% Gerbstoff
- bis zu 3% ätherisches Öl (Oleum Lavandulae) mit Linalylacetat und Linalool als Hauptkomponenten, auch Cumarin ist enthalten
- Cumarine
- Phytosterole
Echtes Lavendelöl enthält im Gegensatz zum Spiköl keinen Campfer
Geschichtliches
Das Wort Lavendel ist dem lateinischen lavandula entlehnt. Alemannisch heißt diese Pflanze Lavander, fränkisch Blavendel. Im Altertum wurden die Blüten von Lavandula stoechas den Bädern zugesetzt. Echter Lavendel kam erst im Mittelalter in Gebrauch und wurde als Augenmittel sowie gegen Motten angewendet. Früher nutzte man alle Lavendelarten zur Ölgewinnung, welches als Spiköl bezeichnet wurde. Erst im 16. Jahrhundert wurde Oleum Lavandulae destilliert, ist 1582 in der Arzneitaxe Frankfurts enthalten. Im 17. Jahrhundert haben sich Verwundete Lavendelbüschen umgehängt um der Pest vorzubeugen. Kleopatra soll Lavendel genutzt haben um Julius Cäsar und Markus Anthonyzu verführen.